Märkte

Sicher ist, dass nichts sicher ist

Es sind schon fast historische Momente, die Börsianer in den vergangenen Wochen erleben konnten. Das Hin und Her im Zollstreit lässt die weltweiten Aktienmärkte zittern, neue Nachrichten sorgen für vermehrt heftige Kursreaktionen und verwerfen fundamentale wie technische Analysen binnen Minuten.

Anleger und Trader warten in solchen Marktphasen gerne auf eine Bodenbildung, um dann von einer sich anschließenden Erholungsrally profitieren zu können. Es gibt aber auch eine andere Möglichkeit, von der Unsicherheit an den Börsen zu profitieren. Die Unsicherheit der Marktteilnehmer drückt sich in der Schwankungsbreite der Kurse aus, auch Volatilität genannt. In Phasen wie momentan ist die Volatilität höher als in ruhigen Marktphasen. Die Entwicklung der Volatilität wird auch in Form von Indizes nachgehalten und ist damit eine handelbare Größe, wie das auch bei anderen Indizes der Fall ist.

So wird etwa für die implizite Volatilität des amerikanischen S&P 500 der VIX-Volatility Index berechnet. Er drückt aus, wie stark die erwartete Schwankung der 500 größten amerikanischen Aktien für die kommenden 30 Tage ist. Für diesen Index, aber auch für andere Volatilitätsindizes wie etwa den VSTOXX, der die erwartete Schwankungsbreite des EURO STOXX 50 ausdrückt, existieren handelbare Future-Kontrakte. Sie dienen als Basiswert für Zertifikate und Optionsscheine und sind über diesen Weg für Privatanleger handelbar.

Möchte man beispielsweise in einer ruhigen Marktphase auf eine steigende Volatilität setzen – also auf eine Zunahme der Unsicherheit bzw. dem Auftreten von Turbulenzen –, könnten Anleger das mit einem Call Optionsschein auf den entsprechenden Volatilitäts-Future umsetzen. Es geht aber auch anders herum: Ist bereits ein Ereignis oder eine Situation eingetreten, die eine höhere Volatilität mit sich bringt, dann lässt sich mittels Put Optionsscheinen auf eine Beruhigung, sprich Rückgang der Volatilität, setzen.

Schaut man sich den Verlauf des VIX über die vergangenen fünf Jahre an (siehe Grafik 1), stellt man fest, dass größere Ausbrüche eher selten vorkommen. Professionelle Investoren neigen daher oft dazu, nicht etwa auf einen Anstieg der Volatilität zu setzen, da das mitunter recht lange dauern kann und beim Einsatz von Hebelprodukten entsprechende Finanzierungskosten zu berücksichtigen sind. Vielmehr wird bei einem starken Anstieg auf die anschließende Beruhigung gesetzt, da hohe Niveaus über einen längeren Zeitraum sehr selten zu beobachten sind.

Grafik 1: CBOE Volatility Index (VIX), fünf Jahre

An Instrumenten stehen Privatanlegern sowohl Turbo-Optionsscheine als auch Faktor-Optionsscheine zur Verfügung. Eine ausführliche Erklärung der Funktionsweise sowie die Erläuterung von Chancen und Risiken steht interessierten Leserinnen und Lesern auf der Website von Société Générale unter www.sg-zertifikate.de im Bereich »Wissen« zur Verfügung.

Wie bei allen Investments in Zertifikate gilt es zu beachten, dass neben dem Marktrisiko auch das Emittentenrisiko getragen werden muss, da Zertifikate keiner Einlagensicherung unterliegen.