Märkte

Der DAX und der Wahlsieger Trump

Der deutsche Aktienmarkt dürfte den Wahlsieger Donald Trump in den kommenden Monaten durchaus freundlich begrüßen. Allerdings wird die Reaktion des DAX wohl deutlich verhaltener ausfallen als nach dem ersten Wahlsieg Trumps im Jahr 2016, als er im folgenden Jahr um 28 Prozent zulegte. So haben die Märkte einen Trump-Sieg wohl bereits teilweise eingepreist, und die Bewertung des US-Leitindex S&P 500 ist viel höher als im Herbst 2016.

Wir gehen davon aus, dass die Aktienmärkte auch in den kommenden Monaten durchaus positiv auf den Wahlsieger reagieren werden. Auch der DAX dürfte davon profitieren, wenn anhaltend niedrige oder sogar nochmals fallende Unternehmenssteuern das Wachstum in dem für viele DAX-Unternehmen wichtigen Exportmarkt USA anschieben würden. Eine möglicherweise entspanntere Regulierung des Finanzsektors in den USA dürfte auch auf Europa abstrahlen. Zudem winkt dem deutschen Aktienmarkt Rückenwind von einem voraussichtlich stärkeren US-Dollar.

Auf Trumps Wahlsieg 2016 hat der DAX unerwartet positiv reagiert. Drei Monate nach der Wahl notierte der Index 10 Prozent höher, nach sechs Monaten 21 Prozent und nach einem Jahr 28 Prozent. Dieses Mal dürfte die Entwicklung des deutschen Aktienmarkts allerdings aus verschiedenen Gründen deutlich moderater ausfallen.

1. Anders als 2016 war Trump der Favorit. Der Wahlausgang hat 2016 viele Investoren auf dem falschen Fuß erwischt. Der DAX hatte im Börsenjahr 2016 vor den Wahlen nachgegeben. Damals wurde an den Wettbörsen mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent ein Wahlsieg von Hillary Clinton eingepreist, während Trump nur eine Siegeswahrscheinlichkeit von 20 Prozent eingeräumt wurde. 2024 war Trump hingegen der Favorit, und an den Wettbörsen lag die Wahrscheinlichkeit für einen Präsidenten Trump zum Teil über 60 Prozent. Die Investoren hatten sich daher bereits teilweise für dessen Wahlsieg positioniert. Die US-Renditen waren gestiegen, obwohl der Ölpreis zuletzt gefallen war. Der Bitcoin stürmte Richtung Allzeithoch, und die US-Aktienmärkte entwickelten sich überdurchschnittlich, getragen von einer Outperformance zyklischer Sektoren. DAX und S&P 500 notierten vor der Wahl – im Gegensatz zu 2016 – in der Nähe ihrer Allzeithochs.

2. Anleihemärkte sehen Trumps expansive Fiskalpolitik skeptischer als 2016. Nach dem überraschenden Wahlsieg Donald Trumps 2016 lagen die S&P 500-Futures in Europa gegen 6.00 Uhr morgens mit 5 Prozent im Minus. Doch bereits während seiner ersten Rede gegen 8.00 Uhr wendete sich das Blatt. Seine Ankündigungen, die Steuern deutlich zu senken und die Staatsausgaben deutlich zu erhöhen, drehten die Stimmung an den Aktienmärkten, und die S&P-Futures kletterten ins Plus. 2024 hat Donald Trump deutlich geringere Spielräume, da die US-Staatsverschuldung viel höher und das US-Haushaltsdefizit viel größer ist als 2016. So ist die Verschuldung des US-Staates seit 2016 von 20 auf 36 Billionen US-Dollar gestiegen. Und die jährlichen Zinszahlungen des US-Staates sind von 450 auf 1.150 Milliarden US-Dollar explodiert. In diesem Umfeld sehen die Anleihemärkte eine nochmals expansive US-Fiskalpolitik deutlich skeptischer als damals, was die US-Renditen nach oben treiben könnte. Ein deutlicher Anstieg der Renditen für Staatsanleihen würde die Aktienmärkte bremsen und die positiven Effekte einer nochmals expansiveren US-Fiskalpolitik abschwächen.

3. Inflationssorgen der Investoren viel größer als 2016. 2016 war die US-Inflation kein großes Thema an den Kapitalmärkten. Heute haben die USA hingegen eine Phase mit einer sehr hohen Inflation gerade erst beendet, was die Aktienmärkte in diesem Jahr unterstützt hat. Der Wahlsieger Trump könnte nun von Neuem die Inflationssorgen anheizen. Niedrige bzw. nochmals fallende Unternehmenssteuern dürften die US-Konjunktur zusätzlich anschieben, und höhere Importzölle würden von den US-Konsumenten in Form höherer Preise bezahlt werden. Zudem drohen am Arbeitsmarkt Engpässe, falls durch das Einschränken der Immigration Arbeitskräfte für die US-Wirtschaft fehlen. Zunehmende Inflationsängste und damit wahrscheinlich geringere Leitzinssenkungen der Notenbanken würden den Aktien-Aufwärtstrend bremsen.

4. Drohende höhere Importzölle für DAX stärkerer Belastungsfaktor als 2016. Trump hat in seiner ersten Amtszeit vor allem US-Importzölle auf chinesische Waren angehoben, sodass die Auswirkungen auf DAX-Unternehmen begrenzt waren. Seine derzeitigen Pläne, auf alle US-Importe Zölle von 10 Prozent zu erheben, würden in einer zweiten Amtszeit wahrscheinlich auch die DAX-Gewinnperspektiven eintrüben. Zwar haben viele DAX-Unternehmen in den vergangenen Jahren ihre Produktion in den USA ausgeweitet, sodass die Einführung von US-Importzöllen die Gewinne nicht mehr so stark wie früher treffen dürfte. Dennoch gibt es vor allem in Sektoren wie Auto, Chemie, Konsum oder Halbleiter viele Unternehmen, die ihre Produkte vorrangig aus Europa in die USA exportieren.

5. Leitbörse S&P 500 wird 2024 durch KGV von 22 gebremst, 2016 lag das KGV bei 17. Die Kursgewinne von 28 Prozent für den DAX in den zwölf Monaten nach der Trump-Wahl 2016 wurden durch einen starken S&P 500 angefeuert, der im gleichen Zeitraum um mehr als 20 Prozent gestiegen ist. Zurzeit liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des S&P 500 jedoch mit 22 viel höher als im Herbst 2016 mit 17. Der US-Aktienmarkt dürfte wegen niedrigerer Steuern und weniger Regulierung weiterhin von einem Trump-Wahlsieg profitieren, und viele US-Unternehmen dürften durch steigende Analystenerwartungen für die Unternehmensgewinne Rückenwind bekommen. So hatten zuletzt 19 der 30 Dow Jones-Unternehmen steigende Gewinnerwartungen (siehe Tabelle 1). Doch die hohe Bewertung des S&P 500 spricht gegen außergewöhnlich starke S&P 500-Gewinne im ersten Jahr der zweiten Trump-Amtsperiode, sodass der DAX diesmal weniger Rückenwind von den US-Aktienmärkten bekommen dürfte.

Mit Blick auf 2025 nicht nur US-Wahlausgang, sondern auch EZB, Fed, US-Konjunktur, China und künstliche Intelligenz wichtig
Im Börsenjahr 2025 wird die US-Politik zwar ein wichtiger Kurstreiber werden. Doch verschiedene Trends sprechen dafür, dass der DAX 2025 unabhängig davon Kursgewinne erzielen dürfte. So dürften die EZB und die US-Notenbank 2025 ihre Leitzinsen stetig senken, die US-Wirtschaft wird wohl 2025 robust weiterwachsen, im für viele DAX-Unternehmen wichtigen Exportmarkt China dürften 2025 niedrigere Leitzinsen und Konjunkturprogramme zu einem stärkeren Wachstum führen, und der zunehmende Einsatz Künstlicher-Intelligenz-Tools wird sich 2025 unserer Meinung nach Schritt für Schritt zu einem strukturell positiven Faktor für die Unternehmensgewinne entwickeln.

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Aber Achtung: Da die von Société Générale angebotenen Produkte in Euro notieren, Aktien US-amerikanischer Unternehmen allerdings in US-Dollar, besteht für den Investor ein Währungsrisiko, wenn der Euro/US-Dollar-Wechselkurs steigen sollte.

Discount-Zertifikate

WKN

Basiswert

Cap

Discount

Max. Rendite p.a.

Quanto

Bewertungstag

Geld-/Briefkurs

SY7 SL0

DAX

17.750,00 Pkt.

12,09 %

6,02 %

19.12.2025

167,26/167,27 EUR

SY7 494

DAX

21.000,00 Pkt.

1,97 %

11,39 %

19.12.2025

186,14/186,15 EUR

SJ1 MBR

JP Morgan Chase

250,00 USD

10,43 %

14,26 %

Nein

19.12.2025

204,26/204,34 EUR

SJ1 MC4

Salesforce

300,00 USD

19,34 %

13,38 %

Nein

19.12.2025

247,85/247,95 EUR

SY2 ZTJ

IBM

200,00 USD

15,56 %

12,41 %

Nein

19.12.2025

168,85/168,66 EUR

SY2 Z0B

Walt Disney

110,00 USD

15,31 %

13,39 %

Nein

19.12.2025

91,36/91,40 EUR

SJ1 L91

Cisco

60,00 USD

9,20 %

14,77 %

Nein

19.12.2025

48,82/48,84 EUR

Faktor-Optionsscheine

WKN

Basiswert

Strategie

Faktor

Quanto

Laufzeit

Geld-/Briefkurs

SD5 LS8

DAX

Long

3

Nein

Unbegrenzt

1,10/1,11 EUR

SF1 CJF

DAX

Short

–3

Nein

Unbegrenzt

3,35/3,36 EUR

SB0 1HS

JP Morgan Chase

Long

3

Nein

Unbegrenzt

28,62/28,67 EUR

SF0 D1V

JP Morgan Chase

Short

–3

Nein

Unbegrenzt

0,91/0,92 EUR

SD2 Y2U

Salesforce

Long

3

Nein

Unbegrenzt

4,00/4,01 EUR

SJ2 QDM

Salesforce

Short

–3

Nein

Unbegrenzt

11,37/11,48 EUR

SB0 1HR

IBM

Long

3

Nein

Unbegrenzt

18,11/18,15 EUR

SB0 QUH

IBM

Short

–3

Nein

Unbegrenzt

0,31/0,32 EUR

SH8 ZZ6

Walt Disney

Long

3

Nein

Unbegrenzt

2,85/2,86 EUR

SB0 QU2

Walt Disney

Short

–3

Nein

Unbegrenzt

1,01/1,02 EUR

SB0 1HB

Cisco

Long

3

Nein

Unbegrenzt

5,69/5,70 EUR

SB0 QT3

Cisco

Short

–3

Nein

Unbegrenzt

1,02/1,03 EUR

Stand: 20. November 2024; Quelle: Société Générale
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